2004 | Mut zur Lücke
Das Bauvorhaben füllt eine der letzten Nachkriegs-Baulücken der Ulmer Altstadt und bietet durch die günstige Lage – Südorientierung und Münsterblick – eine hohe Wohnqualität.
Bautypologisch handelt es sich um ein Stadthaus, d.h. es verbindet das Wohnen mit dem Arbeiten und fügt sich als Bürgerhaus in die mittelalterliche Struktur der Altstadt ein. Der Baukörper setzt sich aus dem turmartigen Hauptgebäude mit Laden und Aufenthaltsräumen, sowie zwei fugenartigen Bauteilen mit den Nebenräumen zusammen. Durch dieses Absetzenvon den Nachbargebäuden wird die Eigenständigkeit des Neubaus betont und gleichzeitig die Proportion der mittelalterlichen Giebelhäuser aufgenommen, wie sie noch in der Dreikönigsgasse 8 erhalten ist. Während die traditionellen Giebeldächer entsprechend ihrer ursprünglichen Nutzung als Lagerraum sehr geschlossen wirken, bietet die moderneDachlandschaft des Neubaus aus Flachdächern und Sonnenterrassen mit Münsterblick ein Optimum an Freizeit- und Wohnqualität.
Konstruktion und Materialien der Fassade unterstützen den baukörperlichen Ansatz: Die Fugenbauteile stehen mit ihrer glatten, technischen Glasfassade im Kontrast zur ruppigen, naturbelassenen Natursteinfassade des Hauptgebäudes aus Gauinger Travertin. Innere Struktur und Schallschutzüberlegungen verbinden sich so wirkungsvoll mit der im Sinne von Nachhaltigkeit und hoher Materialqualität entwickelten äußeren Hülle zu einem selbstbewussten Bürgerhaus des 21. Jahrhunderts.