2009 | Ein Haus für Oma und Opa, Mama und Papa, Paul und Paula …
Das Solidarhaus in der Ulmer Moltkestraße gilt als besonderes Modell sozialökonomischen Wohnens. In 24 Wohnungen ver- schiedener Größe und unterschiedlichen Zuschnitts leben unter dem Aspekt »Hilfe geben und Hilfe bekommen« Bewohner im Alter von vier bis 80 Jahren: Familien mit Kindern, Paare, Allein- stehende, Senioren oder Menschen mit Behinderungen aus verschiedensten Kulturkreisen. Sie wollen bewusst Teil einer Gemeinschaft sein und dennoch in ihren eigenen vier Wänden leben.
Um dieses Konzept zu unterstützen werden sechs Wohnungen je Etage über ein gemeinsames, sehr grosszügiges Treppenhaus erschlossen, das durch eine große Glasfront das Innenleben wie in einem Schaufenster sichtbar macht. Auf jeder Etage steht den Bewohnern viel Fläche für gemeinschaftliche Aktivitäten zur Ver- fügung und der im Erdgeschoss liegende eigentliche Gemein- schaftsraum dient auch als Begegnungsort mit der Nachbar- schaft.
Zwei ineinander verschränkte Kuben, geschossweise versetzt, gliedern den Bau, schaffen eine sinnige, überdachte Eingangs- situation und bilden zum Hof hin einen niedereren, gestaffelten Baukörper, dessen Maßstab sich angenehm der Umgebungs-Architektur anpasst.
Zum Westplatz gewandt öffnet sich das transparente Treppen- haus, das viele Gemeinschaftsflächen bereit hält. Zur Hofseite wirkt das Gebäude durch das zurückgesetzte obere Geschoss niederer als es tatsächlich ist.